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Glücksspiel und Glücksspielsucht

Glücksspielsucht Spielsucht

Glücksspiel als Wirtschaftsfaktor

In Deutschland hat sich der gesamte Glücksspielmarkt in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt. 2008 wurden in Deutschland durch alle Glücksspiele (ohne Soziallotterien, Telefon-Gewinnspiel, Sportwetten und Online-Glücksspiele von privaten und ausländischen Anbietern) 24,90 Milliarden Euro umgesetzt (Meyer, 2010).

Jährlich fließen schätzungsweise 3,3 Milliarden Euro an Steuern, Abgaben und Gewinnausschüttungen aus dem Glücksspielmarkt in die Länderkassen (www.welt.de, 17.11.2010). Der Freistaat Bayern nimmt jährlich circa eine halbe Milliarde Euro durch Glücksspiel ein (Haushaltslexikon: Glücksspiel, www.sueddeutsche.de, 30.03.2009).

In Deutschland stehen circa 112.200 Automaten in Gaststätten und Spielhallen. In Bayern gibt es ca. 900 Spielhallenstandorte mit 15.900 Geldspielautomaten (Arbeitskreis gegen Spielsucht e.V.). 2008 wurde außerhalb von Kasinos mit Automaten deutschlandweit ein Umsatz von ca. 3,25 Milliarden Euro gemacht (Jahrbuch Sucht 2010).

Häufigkeit von Glücksspiel in Deutschland

Das Spielen um Geld (Glücksspiel) ist für eine große Zahl der Deutschen eine gelegentliche oder regelmäßige Form der weitgehend unproblematischen Unterhaltung und Freizeitgestaltung. Nach einer repräsentativen Studie im Jahr 2006 (Bühringer et al., 2007) haben 71,5% (37 Mio.) der erwachsenen Deutschen bereits einmal in ihrem Leben an einem Glücksspiel teilgenommen, 49,4% (25,7 Mio.) spielen dabei regelmäßig. Geht man von einer regionalen Gleichverteilung der Spieler aus, dann ergeben sich für Bayern entsprechend folgende Werte: 5,6 Mio. Erwachsene haben bereits einmal an einem Glücksspiel teilgenommen bzw. 3,9 Mio. Erwachsene spielen regelmäßig.

Pathogenes Glücksspiel / Glücksspielsucht

Ein Teil der Spieler entwickelt ein riskantes Spielverhalten und verliert dabei völlig die Kontrolle über das Glücksspiel (Glücksspielsucht). Je nach Definition und Studie sind in Deutschland ca. 1-2% der erwachsenen Bevölkerung Glücksspielsüchtig. Vielen Personen sind die Risiken ihres Verhaltens nicht bekannt. Spätestens seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts im März 2006 und dem verabschiedeten Glücksspielstaatsvertrag sind auch die negativen Konsequenzen des Glücksspiels vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.

Spielertypologie Glücksspielsüchtiger

Die meisten Glücksspieler lassen sich einer der folgenden Gruppen zuordnen:

  • Soziale Glüscksspieler
    • Größte Gruppe unter den Glücksspielern
    • Unterhaltung, Freizeitgestaltung
    • Kein auffälliges Glücksspielverhalten
  • Professionelle Glücksspieler
    • Kleine Gruppe unter den Glücksspielern
    • Eher im illegalen Bereich
    • Verdienen Lebensunterhalt mit Glücksspielen
    • Distanziertes und kontrolliertes Verhältnis zum Spielen
  • Problematische Glücksspieler
    • Sind gefährdet glücksspielsüchtig zu werden
    • Befinden sich in Übergangsphase zur Glücksspielsucht
    • Merkmale: Schuldgefühle, erste Vernachlässigung von Verpflichtungen, erste höhere Geldverluste
  • Pathologische Spieler bzw. Glücksspielsüchtige
    • Schwerwiegende Probleme mit Glücksspiel
    • Unkontrolliertes Spielverhalten
    • Glücksspielsüchtig

Charakteristik der pathologischen Spieler / Glücksspielsüchtigen

Es existiert keine eindeutige Spielercharakteristik für Glücksspielsüchtige, häufige Merkmale sind:
  • Geschlecht (junge Männer besonders gefährdet)
  • Persönlichkeitsstruktur (ausgeprägte Impulsivität, geringe Impulskontrolle im Verhalten, in kognitiven Prozessen und bei der Regulation von Affekten, Risikobereitschaft, Sensation-Seeking, externale Kontrollüberzeugungen)
  • Zusammenhang zwischen Pathologischem Glücksspielen und Depression (nicht kausal interpretierbar)

Risikofaktoren und Ursachen pathologischen Glücksspielens

Es gibt nicht eine dominante Ursache, weder in der Art oder Struktur des Glücksspiels, noch in den Merkmalen der Glücksspieler oder den sozialen Rahmenbedingungen.

 

Das „Vulnerabilitäts-Stressmodell“ (Wittchen, Lieb & Perkonigg, 1999), geht davon, dass es

  1. frühe Vulnerabilitätsfaktoren gibt (genetische Einflüsse, frühkindlicher Stress, andere psychische Störungen insbesondere Impulskontrollstörungen und Störungen der kognitiven Kontrolle über das eigene Verhalten), die zusammen mit
  2. Stressoren in der akuten Zeit (externale Kontrollüberzeugungen, soziale Defizite, akute Lebenskrisen, Merkmale der Glücksspiele) sowie mit den ersten Glücksspielerfahrungen (zufälliger höherer Erstgewinn) das Risiko bestimmen, ein Pathologisches Glücksspielverhalten zu entwickeln.

(Quelle bis hier: LSG-Bayern)

Unsere Angebote zum Thema Glücksspielsucht

  • Wir führen Inhouseseminar zum Erkenen und Umgang mit glücksspielsüchtigen Mitarbeitern durch.
  • Wir beraten und coachen Sie zum Umgang mit glückspielsüchtigen Mitarbeitern.
  • Wir halten Vorträge zum Beispiel bei Betriebsversammlungen.
  • Wir schulen Mitarbeiter von Glücksspielanbietern für den Umgang mit problematischen und pathologischem Glücksspielern (Glücksspielsüchtigen).

 

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